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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 64

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
64 Eine Stätte des Weltmarktes, — was faßte der Stahlhof ferner nicht an Warenvorräten in sich! Aus Skandinavien, Rußland, Polen und aus den baltischen Provinzen wurde Eisen, Holz. Hanf, Talg, Wachs und Pelzwerk eingeführt; die Ost- und die Nordsee lieferten Heringe und Störe, welche damals sehr beliebt waren, sowie den durchaus notwendigen Stockfisch. Aus Norwegen, aus Livland, namentlich aber aus den Falknereien Preußens, kamen jene prächtigen Vögel der Reiherbeize, welche zu den bedeutendsten Preisen verkauft, ja, von dem englischen Adel oft buchstäblich mit Gold ausgewogen wurden. Flanderns Schätze bestanden in Tuch und köstlicher Leinwand; Südspanien und Frankreich lieferten feurige Weine; vom grünen Rheinstrome ward manch köstlich Stückfäßlein hierher gesendet. Aus der Levante (Morgenland, des. die asiatische Türkei) kamen Feigen, Datteln, Mandeln, Zimmet, Arzeneimittel, Spezereien; und als das Zeitalter der Entdeckungen begonnen hatte, fehlten auch Edelsteine, Goldstaub und Juwelen nicht. Von englischen Produkten befanden sich innerhalb des Stahlhofes stets die Erträge von Britanniens Ackerbau und herrlicher Viehzucht, sein weitgerühmtes Bier und sein noch mehr gepriesener Käse. An der Nordseite des Stahlhofes befand sich später der berühmte Ausschank von rheinischen Weinen. Dieses Weinhaus sah all die Größen der wechselnden Zeit: Bischöfe und Äbte, Staatskanzler und Lord Mayors (Bürgermeister von London), Haudegen, Kapitäne und die Helden der Hansa. Die ,Genüsse' des Ortes bestanden in Ochsenzunge, Lachs und Kaviar. Noch in unserm Jahrhundert konnte man ans dieser kulturgeschichtlich so bedeutsamen Stätte ein Wirtshaus antreffen: nach deutscher Sitte und nach der Eigenart deutschen Wesens hing vor dieser Schenke eine goldene Traube. Ein Wirtshaus also von etwa 900 Jahren Alter!" Haus- Die großartigen Erfolge der deutschen Hansa entsprangen ver-Djmin9lchiedenen Ursachen, zwei der bedeutsamsten waren ohne Zweifel die is?!" stramme Zucht, die jeden Einzelnen der Brüderschaft in die engen Grenzen bürgerlicher Ehrbarkeit bannte und die Zuverlässigkeit und Rechtlichkeit der Genossen im Handel. Höchstes Haupt der Genossenschaft war der deutsche Aldermann, der mit zwei Beisitzern alljährlich am Neujahrsabende durch die Stimmen der Städte, welche zur Genossenschaft gehörten, erkoren wurde. Zwölf Männer bildeten den Kaufmannsrat. Dieser stellte mit dem Beirate der Kontorvorstände in den andern hansischen Stahlhöfen Englands die

2. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 61

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
61 dazu, den Schaden, welchen sie den Bundesstädten zugefügt hatten, zu ersetzen, sondern sie räumten ihnen auch in Bergen eine Handelsstation mit wichtigen Vorrechten ein und überließen ihnen die Fischerei an den Küsten von Schonen (Südschweden). Auf ähnliche Weise waren die Ostseestädte in Wisby auf Gothland und in Nowgorod am Wolchow (Rußland) in den Besitz wichtiger Vorrechte gekommen. „Die Größe und Macht der Hansa beruhte meist aus dem Handel ri^-$ ihrer Osterlinge, der Ostseehändler. (Im Gegensatz zu Osterlinge hießenfi^eerrei die Hansen der Niederlande die Westerlinge.) Denn damals war die Hansen. Ostsee der große Fischbehälter Europos; der Dorsch und seine Verwandten wälzten sich haufenweis in die ausgeworfenen Netze, der Hering kam alljährlich in ungeheuren Wanderzügen durch den Nordsund, an den Flußmündungen wimmelten der Lachs und der Aal unter den Booten der Slavendörfer. Auch der Wal, der Schrecken der Schiffer, warf häufig seine Wasserstrahlen, und reihenweise lagen die runden Leiber der Robben am Strande. Bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts fuhr der Hering längs der Küste von Pommern in so dichten Massen, daß man im Sommer nur den Korb in das Meer zu tauchen hatte, um ihn gefüllt herauszuziehen. Damals wuchsen die wendischen Seestädte mit märchenhafter Schnelligkeit zu hohem Wohlstände herauf. Im dreizehnten Jahrhundert verlegte der Fisch seine Seewege und strich längs der flachen Küste von Schonen und der norwegischen Ufer. Sogleich eilten alle seetüchtigen Völker in fein Fahrwasser, und die deutschen Hansen kämpften um seinetwillen blutige und siegreiche Kriege mit den Dänen, den Herren des Nordstrandes, mit Engländern, Schotten und Holländern, sie brachen den dänischen Königen ihre festen Schlösser, besetzten ihre Inseln, vertrieben und erschlugen die Seefahrer anderer Nationen an fremdem Strand und behaupteten durch Jahrhunderte die Herrschaft auf Gotland, Schonen und Bergen." Männern von solcher Folgerichtigkeit des Denkens, von solcher un- Rechte beugsamen Thatkraft, die sich aus gewaltige Mittel stützte, war schlecht Pflich-etwas abzuschlagen. Im fremden Lande forderten sie — natürlich Hansen gegen Entgelt — zuerst freies Geleit für Personen und Waren und fremden Rechtssicherheit in bürgerlichen Streitigkeiten der hanseatischen Kauf-2anbe' leute mit andern. In allen ihren Niederlassungen dursten sie daher eigene Gerichte selbst einsetzen. Ferner verlangten sie Befreiung von Zöllen oder doch Ermäßigung solcher und endlich die ausschließliche

3. Fröhlicher Anschauungsunterricht in Stadt- und Landschulen - S. 202

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
202 linder, Strumpf, Gasrechnung, Gasmann. Kessel, Rohre, Koks, Laterne. Iv. Zusammenfassung. Siehe Nr. 62 und 63! V. Anwendung. Zu Nr. 62. Bedeutung der Wasserleitung. — Wenn ein Leitungsrohr platzt. — Das Hähnchen in der Küche. Nicht daran spielen. Grünspan. Gift. Vorsicht. Putzen! Zeichnen: Hähnchen. Diktat. Zu Nr. 63. Bedeutung des Gases. Vergleich mit Petro- leum. Vorsicht mit Gas. Explosion. Gift. Stechender Geruch. Kopfweh. Verwendung des Kokses. Vergleich zwischen Koks und Kohle. Kohlenpreise. Zeichnen: Gaslaterne. Diktat. xn. Fleißige Leute in Stadt und Land. Hauptziel. Wie oben. I. Vorbereitung. Wer fleißig ist... Fleißige Leute nennen! Was sie tun . . . Wie sie arbeiten. Ii. Iii. Darstellung. 646 Dev ‘Kaufmann. Ziel. Der Mann, bei dem wir unsern Kaffee und Zucker h«o len. a) Was die Kinder bereits davon erzählen können. b) Geordnete Darstellung. Schon ganz früh weckt der Kaufmann seinen Lehrling. Er selbst setzt sich an seinen Arbeitstisch. Er rechnet und schreibt in große Bücher. Der Lehrling macht den Laden auf, kehrt den Fußboden und putzt alles fein ab. Dann holt er neue Tüten. Gestern sind sie alle geworden. Es kommt ein Mann in den La- den. Der will eine Zigarre. Der Lehrling gibt sie ihm und er- hält 6 Pfennige. So viel kostet die Zigarre. Der Mann geht fort. Nun kommt der Herr. Der Lehrling muß Kaffee, Reis, Tee, Kakao, Gerste re. aus dem „Lager" herbeiholen und in die Kästen schütten. An den Kästen steht es, was darin ist. Jetzt tritt -eine Magd ein. Sie wünscht guten Morgen und verlangt eilig

4. Präparationsstoffe für Fortbildungs- und Fachschulen - S. 272

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
272 mancher Industrien, so der Textilindustrie (Baumwolle, Seide, Jute), der chemischen Industrie (Indigo, Chilisalpeter, Ammoniak, Jod, Farbhölzer usw.), der Lederindustrie (Läute, Felle, Gerb- stoffe), der Kautschukindustrie, der Industrie der Öle, der Lolz- und Schnitzindustrie (Elfenbein, Perlmutter, fremde Lölzer), der Metallindustrie (Zinn); für die Landwirtschaft gewisse Düngemittel. Zum mindesten 9/10 aller dieser Waren, die ein Drittel der gesamten Rohstoffeinfuhr ausmachen, kommen aus dem Seeweg zu uns. 2. Waren, bei denen die Einfuhr, die nur den kleineren Teil des Gesamtbedarfs deckende inländische Industrie weitaus übersteigt. Lierher sind zu rechnen die übrigen Rohstoffe der Textilindustrie (Wolle, Flachs, Lauf), ein Teil der Materialien für die Lederindustrie (Rindshäute), die Metallindustrie (Kupfer), oie Ölindustrie (Leinsaat, Ölkuchen), an Genußmitteln Tabak, an Nahrungsmitteln Fische, für die Landwirtschaft Viehfutter, Düngemittel. Auch von diesen Waren gehören etwa 9/10 dem Seehandel an. 3. Eine Mittelstellung nehmen einige Rohstoffe und Lalb- fabrikate, wie Braunkohlen, Erze, Garne ein, die zur Ergänzung der heimischen Produktion dienen, im Inland aber- annähernd in gleichen Mengen erzeugt werden. Liervon darf man rund 2/3 auf den Seeverkehr rechnen. 4. Waren, die lediglich zur Ergänzung der den weitaus größten Teil des Gesamtbedarfs deckenden Inlandsproduktion eingeführt werden. Das sind vor allem Nahrungs- und Ge- nußmittel (Getreide, Fleisch, Eier, Schmalz, Obst), dann lebendes Vieh und Lolz. Von dieser ganzen Gruppe wird kaum ein Drittel auf dem Seeweg eingeführt, mehr als zwei Drittel stammen aus den europäischen Nachbarländern und kommen über Land zu uns. Was nun die Ausfuhr betrifft, so tritt auch hier die un- gemein große Bedeutung des Seeverkehrs hervor: 1. Die Ausfuhr von Rohstoffen und Fabrikaten der Land- wirtschaft und ihrer Nebengewerbe, die einen Wert von über 500 Millionen ausmacht, geht zu 9/10 über See.

5. Präparationsstoffe für Fortbildungs- und Fachschulen - S. 193

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
193 aus öffentlichen Mitteln beziehen oder im vorhergegangenen Jahre bezogen haben, und die nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Aktiv dienende Personen des Landheeres und der Marine sind nicht wahlberechtigt. Zum Abgeordneten ist jeder Wahlberechtigte wählbar, der mindestens 1 Jahr lang einem Bundesstaate angehört. Die Reichstagsabgeordneten erhalten 15 Mk. Diäten pro Tag und freie Eisenbahnfahrt. 13. Zoll- und Handelswesen. Art. 33 sagt: „Deutschland bildet ein Zoll- und Äandels- gebiet, umgeben von gemeinschaftlicher Zollgrenze. Ausgeschlossen bleiben die wegen ihrer Lage zur Einschließung in die Zollgrenze nicht geeigneten einzelnen Gebietsteile." Alle Gegenstände, welche im freien Verkehr eines Bundesstaates befindlich sind, können in jedem anderen Bundesstaat eingeführt und dürfen in letzterem eine Abgabe nur insoweit unterworfen werden, als daselbst gleichartige inländische Erzeugnisse einer inneren Steuer unterliegen. Art. 35. Das Reich ausschließlich hat die Gesetzgebung über das gesamte Zollwesen, über die Besteuerung des im Bundesgebiete gewonnenen Salzes und Tabaks, bereiteten Brannt- weins und Bieres und aus Rüben oder inländischen Erzeug- nissen dargestellten Zuckers und Sirups, über den gegenseitigen Schutz der in den einzelnen Bundesstaaten erhobenen Verbrauchs- abgaben gegen Hinterziehungen, sowie über die Maßregeln, welche in den Zollausschüssen zur Sicherung der gemeinsamen Zollgrenze erforderlich sind. In Bayern, Württemberg und Baden bleibt die Besteuerung des inländischen Branntweins und Bieres der Landesgesetzgebung vorbehalten. Die Erhebung und Verwaltung der Zölle und Verbrauchssteuern bleibt jedem Bundesstaate innerhalb seines Gebietes überlassen. Der Kaiser überwacht die Einhaltung des gesetzlichen Verfahrens durch Reichsbeamte. Der Ertrag durch die Zölle und Reichssteuern Rosenkranz, Präparationsstoffe. 13

6. Präparationsstoffe für Fortbildungs- und Fachschulen - S. 271

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
271 die vom Kaufherrn und Rheder bis zum rußigen Kohlenträger alle Personen dieses bewegten Schauspiels beseelt — das ist ein gewaltiges Stück deutscher Arbeit, das jeden mit höchster Bewunderung erfüllen muß. Längst reicht der offene Strom nicht mehr aus, die Schiffe zu fassen. Von Jahr zu Jahr werden neue weite Becken gegraben; die Quaistrecken find Meilen und Meilen lang. Dicht drängen sich an ihnen die Ozean- dampfer, die vier- und fünfmastigen Segler." Im Jahre 1899 belief sich der Wert des deutschen See- handels in Ein- und Ausfuhr auf 7 Milliarden Mark. Lln- gefähr die Äälfte geht durch den Lasen von Lamburg. Deutsch- land besitzt in der Lamburg-Amerikalinie und im Norddeutschen Lloyd die größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt. 1894 betrug der deutsche Seehandel nur 4,9 Millarden; er stieg also in 5 Jahren um 2100 Millionen Mark. Die Denk- schrift, die im Jahre 1899 der Novelle zum deutschen Flotten- gesetz beigegeben war, sagt u. a.: „Der Seehandel ist seit 1894 um 36, der Landhandel um 16 Prozent gestiegen und in stetig sich steigerndem Tempo wird er zu einem unentbehrlichen Lieferanten von Rohmaterialien für die deutsche Volksernährung und Industrie, zum Abnehmer derjenigen fertigen Industrie- produkte, die die deutsche Volkswirtschaft zur Bezahlung ihres Bedarfs vom Weltmarkt her an das Ausland absetzen muß! Die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Fabrikaten hat sich in den letzten Jahren immer mehr entwickelt. 1894 be- trug die Einfuhr von Rohstoffen 2888 Millionen Mark, 1898 war sie um 32 °/0 auf 3808 Mill. Mk. gestiegen, während sich die Einfuhr von Fabrikaten nur von 1099 auf 1272 Mill.mk. steigerte. Die Ausfuhr von Fabrikaten war in derselben Zeit um 560 Millionen höher geworden, die von Rohstoffen aber nur um 236. Lim die Bedeutung des Seeverkehrs zu kennzeichnen, macht Navalis folgende Gruppen: 1. Waren, die in Deutschland überhaupt nicht erzeugt wer- den ; dazu gehören die sog. Kolonialwaren (Kaffee, Tee, Reis, Gewürze usw ), das Petroleum, ferner die wichtigsten Rohstoffe

7. Geographische Skizzen aus Europa - S. 143

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
143 Sundsvall, Söderhamm, Geste, Stockholm, Nyköping, Norköping, Calmar, Carlskrona, Carlshamn. Christianstad, Astadt, Falsterbo u. a.; auf den Inseln: Wisby auf Gottland, Borgholm aus Oeland, Rönne auf Bornholm; — darunter 17 Festungen, 5 Universitäten, 2 Haupt- und Residenzstädte, 9 Seebäder und mehrere bedeutende Handelsstädte, wie z. B. Kiel, Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig, Plllau, Memel, Riga, Kronstadt, Abo, Geste, Stockholm und Madt. An den deutschen und preußischen Küsten finden wir Leuchtthürme und Leuchtfeuer bei Alt-Bülk nördlich von Kiel und am Eingänge des Kieler Hafens, bei Travemünde unterhalb Lübeck, bei Arcona auf Rügen, auf Rüden neben der Peenemündung, bei Swinemünde, bei Jershöft nordöstlich von Rügenwalde, bei Rixhöft nördlich von Putzig, bei Hela auf der gleichnamigen Landzunge, bei Piuau, bei Brüster Ort an Samland, bei Memel u. s. w. Zu den in der Ostsee vorkommenden Seesäugethieren ge- hören: der gemeine Seehund, der geringelte Seehund, das Meer- schwein oder der gemeine Braunfisch und der Zwergfinnfisch. Größer ist die Anzahl der hier vorkommenden Strand- und Seevögel, wozu z. B. der Austernfischer, der Strandreiter, der Steinwülzer, der Kampfbahn, die Arten des Strandläufers, der Sanderling, die Pfuhlschnepfe, der Wasserläufer, der Wassertreter, die Avosette, der Sing- und der Höckerschwan, mehrere Gänse- und Entenacten, der Kormoran, der Sturmtaucher, die Zwerg-, Lach-, dreizehige, weiß- schwingige, Sturm-, Silber- und Mantelmöve, der Burgemeister, die Raubmöve, die Arten der Seeschwalbe, der Polar-Seetaucher, der Eis-Seetaucher, der rothkehlige Seetaucher, der Steißfuß oder Haubentaucher, der Tordalk, die Lumme, der Larventaucher oder Seepapagei u. a. gehören. — Im Verhältniß zu andern Theilen des atlantischen Oceans ist die Ostsee an Fischen arm zu nennen. Wir finden hier z. B. den gestreiften Seebarben, den Drachenfisch, die gemeine Makrele, den Thunfisch, den Schwert- oder Hornfisch, den norwegischen Kerbdeckel oder die Lippenkarausche, die See- schwalbe oder den Knurrhahn, den Seestichling, den Butterfisch, die Aalmutter, die große Meernadel, die Lachs- oder Seeforelle, den Meerstint, dbn Schnäbel (Bläuling, Blaufellchen), die Schwuppe oder Zopfe (Dümmeke, nur allein in der Ostsee), die Zärthe, den europäischen Hornhecht, den Häring, die Sprotte oder^den Breit- ling (besonders berühmt sind die »Kieler Sprotten« oder Flundern, Flückhüringe), den Dorsch, den Zwergdorsch, den Weißling oder Merlan, den Köhler oder Kohlmund, die gemeine Scholle oder Goldbutte, die Flunder oder Theerbutte (als rigaische geräucherte Butten sehr beliebt), die Kliesche, die größte Steinbutte oder den Turbot, das Viereck oder die Glattbutte, die gemeine Heiligenbutte (Pferdezunge), die Seezunge, den Seehasen oder Lump, den Meer- aal, den bartlosen Schlangenaal, den Sandaal oder Sandfisch, den

8. Geographische Skizzen aus Europa - S. 167

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
167 einzeln liegenden Häuser bauen die Isländer aus Torf, Rasen- stücken und Steinen. Den Schornstein bildet ein Faß ohne Boden. Man findet im ganzen Lande keine Wagen, keine Dampfmaschinen, kein Post- und Steueramt, keine Soldaten, keine Polizisten, keine Advokaten: in den meisten Stücken eine Wohlthat für die Bewoh- ner. Die Insel enthält 184 Kirchspiele und 321 Kirchen. Die Besoldung der Prediger beträgt aber im Ganzen eine Summe von nur 6400 Thalern. So enthält z. B. Aarnes Syssel die Pfarrei Torfastadir, in der beiläufig die Geiser liegen, zu welcher 5 Kirchen gehören. Und was beträgt das Einkommen dieses Pfarrers und seines Gehülfen? 30, sage dreißig Thaler! Die Isländer sind normannischen Stammes und sprechen eine, der norwegischen sehr ähnliche Sprache. Ihr schwächlicher Körper, was von dem Mangel an kräftiger Nahrung herrührt, ist von schlankem Wüchse. Das Haar ist blond, die Augen blau. Fast durchgängig leben die Isländer in ärmlichen Verhältnissen. An- statt des Brotes genießt man fast immer Fisch. Die Kleidung be- steht hauptsächlich aus Pelzwerk. Der häufige Genuß von Fischen, die ärmliche Lebensweise, die dumpfe Luft der Wohnungen und Mangel an körperlicher Bewegung rufen oft einen lästigen Aus- satz, ähnlich der Elephantafias, hervor. Doch ist der Isländer nicht ohne Bildung. Fast Jeder im Volke kann lesen. Ein Mäd- chen, die dies nicht kann, darf nicht heirathen. Und doch wird der Unterricht fast nur von den Eltern ertheilt. Auch durch scharfe Beobachtung, gesundes Urtheil, große Heimathsliebe und das Fest- halten an alten Gebräuchen zeichnen sich die Isländer aus. Ihre Hauptnahrungszweige sind Härings- und Stockfischfang. Die Frauen verfertigen wollene Zeuge, Strümpfe und Jacken. Europäische Sitten und Moden ahmt man hier auch nach. Der Handel be- steht meistens in Tausch. Fische, Wolle, Strümpfe, Handschuhe, Fuchsbälge, Schwanenhäute, Eiderdunen, Talg, Oel und Butter werden gegen Roggen, Mehl, Salz, Tabak, Zucker, Spirituosen, Eisen, Stahl, Leinwand, Kattun, Möbel und andere Hausgeräthe ausgetauscht. Wein, Branntwein und Bier sind dem mäßigen, nüchternen Isländer kaum bekannt; doch macht hiervon der große Markt in Reikiavik eine nicht ganz erfreuliche Ausnahme. Das wichtigste Geschäft ist das »Heumachen«, das gleich nach dem großen Jahrmärkte beginnt. Schlechter Torf, getrockneter Kuh- und Schafmist, Seetang und Treibholz sind die Brennmaterialien; aber auch getrockneter Fischgräten bedient man sich hierzu. Island gehört setzt zum dänischen Reiche, das es in der Größe 2v2 Mal übertrifft, und wird in 4 Aemter (nach den Himmels- gegenden benannt) und 2l Distrikte oder Syssel eingetheilt. Die alte Hauptstadt war Skalholt, einst das »nordische Athen« und der Sitz einer geistigen Blüthe, wie sie das Mittelalter nicht

9. Geographische Skizzen aus Europa - S. 20

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
20 Ufer, oft steil, oft flach, auch wohl sumpfig, sind mit Obst- und Weingärten, zahlreichen Ortschaften und romantischen Gebirgshöhen, kräftigen Waldungen und wogenden Getreidefeldern, netten Land- häusern und stolzen.burgen besetzt. In größerer Entfernung sieht man die Allgäuer Höhen, die Vorarlbergs, die Graubündner Schnee- alpen, die Äppenzeller-Alp, den hohen Kasten, alten Mann, Kamor und Säntis und kleinere Gebirgszüge, bis zu den Basalthöhen des südlichen Badens hin. Zu den umliegenden Ortschaften gehören z. B. Rorschach, Horn, Nieder-Steinach, Arbon, Luxburg, Romanshorn, Utwyl, Münster- lingen, Gottlieben, Ermatingen, Arenaberg, Berlingen, Steckborn, Mammern, Burg und Stein in der Schweiz,; Oehningen, Radolf- zell, Marktelsingen, Allensberg, Constanz, Petershausen, Bodmann, Ludivigshafen, Sipplingen, Ueberlingen, Meersburg. Hagenau, Hersch- berg und Immenstaad im Grßhrzgth. Baden; Friedrichshafen, Ecis- kingen und Langenargen im Königreich Württemberg; Ronnen- berg, Wasserburg, Aeschach und Lindau im Königreich Bayern; Bregenz in der östreich. Grafschaft Tyrol. Vom Bodensee gehört 73 zu Baden, fast 73 zur Schweiz, 7e zu Württemberg, 1/i zu Tyrol und */12 zu Bayern. Die den See speisenden Flüsse, außer dem Rbeine, sind: drei Flüsse Namens Aach in Baden; die Aach, Schüssen und Argen in Württemberg; die Bregenzer Aack in Tyrol. Außerdem ver- lieren sich in dem Wasserbecken des Bodensees noch zahlreiche Bäche. Das Wasser des Bodensees hat eine grünliche Farbe, ist klar und von gutem Geschmack und enthält 20 — 30 Arten schmackhafter Fische. Die Ufer und die Oberfläche des See's sind Aufenthaltsort zahlreicher Sumpf- und Wasservögel in ca. 70 Arten. Von den in ihm lebenden Fischen nennen wir unter anderen die große und. kleine Maräne, das Blaufellchen, der wichtigste Fisch des See's, von dem jährlich über 100,000 Stück gefangen werden, den Karpfen, den Hecht, die Ritter-, die Grund- und die See- oder Lachsforelle, den Flußbarsch, den Sträbec, den Kaulbarsch, den Silberlachs oder Jllanke, die Schleihe, den Gründling, den Döbel, die Plötze, die Rase, den Alben, den Blei, den Wels u. a. Unter den Vögeln machen wir besonders den Reiher, den Taucher, die Möve, den Strandläufer und die Schnepfe namhaft. Der See verliert durch Zuführung von erdigen Theilen, Sand u. dergl. alljährlich au Umfang und Tiefe, und so sind z. B. der Morast von Rheineck und das Ried am Ueberlinger-See zum Theil trocken gelegte Stellen des Seebettes. Wenn in den Alpen der Schnee zu schmilzen beginnt, dann steigen die Gewässer des See's 2—12 Fuß über ihren gewöhnlichen Standpunkt. Der Bodensee friert selten ganz zu. Binnen 4 Jahrhunderten ist dies nur 5 Mal geschehen: 1477, 1572, 1596, 1695 und 1830. Im letztern Jahre

10. Geographische Skizzen aus Europa - S. 144

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
144 gemeinen Stör, Lichtenstein's Stör, das Seehündchen, den Katzen- hai, den Sägefisch, den Stachelrochen u. a. m. — Zu den niedern, in der Ostsee vorkommenden Thierarten gehören: der Hummer, die Garneele, der Granatkcebs, der Bernhardskrebs, die gemeine Krabbe, der Quastenwurm, die gemeine und gefranste Nereide, die Wurm- röhre, der eßbare Heberwurm, der Meer-Blutegel, die Badschnecke, die Trommelschraube, die stachlige und die braune Kceuzschnecke, die Kreismuschel, die Auster, die eßbare Mießmuschel, die Nuß- muschel, die Strand- oder Trogmuschel, die rothe Bohne, die Herz- muschel, die isländische Cyprina, die gemeine und die abgestutzte Klaffmuschel, die Schlamm-Muschel, die Messerscheide, die Bohr- muschel, der Pfahlwurm, der gemeine Seeigel, die gemeine Ohren- qualle, die Haarqualle u. a. m. 33. Jer Sundewitt und die Insel Aksen. Wohl schwerlich sind noch andere Oertlichkeiten i. I. 1864 zu solcher Berühmtheit gelangt, als grade die Insel Alfen und der Sundewitt. Hier war es ja, wo Preußens Söhne unter ihren tapfern Anführern nach einer fünfzigjährigen Friedenszeit auf's Neue Lorbeern errungen haben, deren in der vaterländischen Ge- schichte gewiß bis zu den spätesten Zeiten gedacht werden wird. Da werden helle Sterne noch mehr den Glanz des preußischen und deutschen Heldenfirmaments erhöhen. Wir gedenken unseres kühnen, tapfern Prinzens Friedrich Carl, von seinen Soldaten gleichsam als Kriegsgott verehrt, unseres greisen Feldmarschalls Graf von Wrangel, des Majors von Jena, des preußischen Winkelrieds Klinke und besonders auch des österreichischen Feld- marschall - Lieutenants Freiherrn von Gablenz und des General- majors Herzog Wilhelm von Württemberg. Es waren Kämpfe, wie sie das 19. Jahrhundert bis dahin, seit Leipzig's und Water- loo's Schlachtgewühl, nicht aufzuweisen hatte. Die Eroberung der von aller Welt fast für unüberwindbar gehaltenen Düppelstellung, am 18. April 1864, und noch mehr der Uebergang nach der Insel Alsen, am 29. Juni 1864, stehen fast einzig in der Weltgeschichte da. Hub wie kurz war der dazu in Anspruch genommene Zeit- raum?! Nach einigen Wochen lag das gefürchtete Düppel-Bollwerk, das »Sébastopol des Nordens«, in Trümmern — eine Nacht und wenige Stunden des Tages waren hinreichend einen über 1000 Schritte breiten Meeresarm zu überschreiten und eine 5—6 Qml. große Insel vom Feinde zu säubern. Nicht gering muß das Staunen fremvländischer Offiziere über die preußischen Truppen und deren Tapferkeit und Ausdauer gewesen sein; denn wir hören einen bei Solferino und Malakoff in Thätigkeit gewesenen französischen
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